Projekt BSIF | Projekt PBF | Kindertagesstätte Helin | Integrationskurse (DfM) | Projekt BSIS Kindertagesstätte Hêlin Ziel unserer Kita ist es Integration schon im Kleinkindalter besser zu gestalten und die Kinder bikulturell zu erziehen. Durch eine zweisprachige Erziehung mit deutschen und kurdischen Mitarbeitern versuchen wir dieses in unserer Kita zu realisieren. Wir betreuen insgesamt 38 Kinder im von zwei bis fünf Jahren (alterstufenabgestimmt in drei Gruppen) Wir haben von 7.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Unsere eigene Lebenserfahrung besagt, dass es für uns wichtig ist, die Sprache unseres Herkunftslandes und die Sprache des Landes, in dem wir unseren Lebensmittelpunkt gefunden haben, möglichst gut zu beherrschen. Da Unsere teils verbotene, teils vernachlässigte Muttersprache kurdisch ist also die zweite Sprache, neben dem Deutschen, die unsere Kinder unbedingt lernen sollten, damit sie Ihre Umwelt besser begreifen und sich in ihr zurechtfinden können. Aufnahmekriterien Grundsätzlich werden Kinder aller sozialer Schichten und Nationalitäten im Alter von 2-5 Jahren aufgenommen. Kindertagesstätte Hêlin Projekt Eltern-Kinder-Sprachförderung
Die Kindergärten haben den Auftrag, Kinder zu erziehen, zu bilden und zu betreuen. Im Rahmen dieses Auftrages bildet die Sprachförderung einen Schwerpunkt. Die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten von Kindern zu entwickeln und zu pflegen ist eine der zentralen Aufgaben des Kindergartens. Auch die Berücksichtigung und Stärkung des familiären Bezugssystems spielen eine große Rolle, indem z. B. die mehrsprachige Lebenssituation von zugewanderten Kindern beachtet wird. Diese Lebenssituation ist Teil des Alltags in Neukölln und in unserer Kita. Alle Kinder unserer Kindertagesstätte stammen aus Migrantenfamilien der verschiedensten Länder bei denen zuhause in der Regel die eigene Muttersprache gesprochen wird. Deshalb sollte gerade die Lebenssituation dieser Kinder Ausgangspunkt für die Planung und Gestaltung des pädagogischen Alltags unserer Kita sein. Die Spracherfahrungen, die das Kind in seiner häuslichen Umgebung macht ist sehr wichtig für die nachhaltige Entwicklung des Kindes und da dem Elternhaus und Kindergarten gleichermaßen die Aufgabe zukommt, die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten von Kindern zu entwickeln und zu fördern, möchten wir mit unserem neuen Projekt genau an dieser stelle Akzente setzen.
Kindergärten sind im Allgemeinen die ersten Orte, an denen Kinder aus zugewanderten Familien und ihre Eltern mit außerfamiliären Bildungsangeboten und Erziehungsvorstellungen in Berührung kommen. Im Kindergarten treffen die Kinder und Eltern auf andere Kinder und deren Eltern. Die meisten Eltern trauen sich nicht solange sie nicht müssen sich in deutscher Sprache auszutauschen, z.B. mit Nachbarn oder mit anderen Familien aber vor allem mit ihren Kindern. Diese Hemmschwelle soll durch unser Projekt abgeschwächt und zum Teil durchbrochen werden um im häuslichen Alltag unserer Migrantenkinder die deutsche Sprache einzugliedern. Die Kinder gewöhnen sich daran, dass die deutsche Sprache nicht nur in der Schule und in den Ämtern benötigt wird, sondern eine gemeinsame Basis für die Kommunikation in der hiesigen multilingualen Gesellschaft ist. Wir möchten eine Isolierung der Eltern im eigenen Kulturkreis verhindern, dass durch den Austausch mit anderen Eltern in unserer Kindertagesstätte ein erster Schritt wäre. Es ist wichtig, gerade diese Eltern zu ermuntern, den Kindergarten als Bildungsangebot zu begreifen und ihr Kind dadurch beim Erwerb der deutschen Sprache zu unterstützen, dass es regelmäßig den Kindergarten besucht aber auch an unserem Projekt mit teilnehmen.
Das Pilotprojekt mit dem Ziel der Sprachförderung Deutsch als Zweitsprache von Kindern mit Migrationshintergrund in Zusammenarbeit mit den Eltern Übungsleiterin: Helgard Müller Förderung: Quartiersmanagement Körnerpark Dauer der Maßnahme: 01.11.2006 – 28.03.2007 und 15.06.07 - 31.12.2007 Zwischenbericht für den Zeitraum vom 01.11.2006 bis 28.03.2007
Alle Kinder, die an der Fördermaßnahme teilnehmen, stammen aus Migrantenfamilien mit unterschiedlichem sprachlich-kulturellem Hintergrund. Sie sprechen mit den Eltern vowiegend in der Muttersprache und erwerben Deutsch als Zweitsprache in erster Linie durch ältere Geschwistern und in der KITA. Die lehreinheiten der Fördermaßnahme findet zweimal wöchentlich, an den KITA-Alltag angepasst, in 90-minütigen Unterrichtseinheiten statt. Es wurden von der KITA-Leitung und mir insgesamt dreizehn Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren ausgewählt, die wir je nach Entwicklungsstufe und KITA-Gruppenzugehörigkeit in zwei Lerngruppen mit je 6 bzw. 7 Kindern aufgeteilt haben. Die teilnehmenden Kinder weisen mehr oder weniger ausgeprägte Defizite im Erwerb der deutschen Sprache auf. In der ersten Gruppe liegt der Altersdurchschnitt bei vier Jahren, das durchschnittliche Alter in der zweiten Gruppe bei fünf Jahren. Insgesamt fünf der teilnehmenden Kinder sollen in diesem Jahr eingeschult werden. Deutliche Fortschritte im Lernprozeß zeigen sich besonders bei Kinder der Gruppe mit dem jüngerem Altersdurchschnitt. Sie können sich immer besser auf Gruppenspiele, einfache Aufgaben und Fragestellungen einstellen und zeigen Lernfortschritte. Ein Junge, der dieses Jahr eingeschult werden soll und zunächst durch Verweigerung und störend auffiel, nimmt inzwischen regelmäßig teil und beteiligt sich mit Erfolg am Lernprozess. Die positive Entwicklung der konzentrierten Aufmerksamkeit dieser Lerngruppe, die sich auf den Lernsituation einlässt, trägt dazu wesentlich bei.
Entwicklung der Zusammenarbeit mit den Eltern
Mittel der Integration der Eltern Um die Eltern in die Verantwortung der Unterrichtsgestaltung einzubinden, bitte ich sie z.B. bei bestimmten Themen wie Kleidung, von zu Hause Kleidungsstücke oder beim Thema Familienfeste, Fotos von zu Hause mitzubringen oder auch Lieblingsspielzeug mitbringen zu lassen. Im Unterricht gebe ich Eltern und Kindern dadurch die Gelegenheit, ihre eigenen Erfahrungswelt und Kenntnisse einzubringen. Indem ihre persönlichen Dinge thematisiert werden, werden Entfremdungsgefühle und Barrieren abgebaut. Um den Lernprozess über den Unterricht hinaus anzuregen, erhalten die Kinder zum Mitnehmen von mir persönliche Schnellhefter mit Arbeitsblättern zu jeweils behandelten Themen (Ausmalbögen, Wörtern zum Ausmalen, Liedtexte, Reime). Das ermöglicht es zusammen mit den Eltern, an behandelten Themen sprachlich weiterarbeiten zu können und die Eltern dabei über mögliche Übungsformen zu informieren. Die Ordner mit Arbeitsblätter werden sehr gut angenommen und genutzt. Darüber hinaus wird in kurzen Videosequenzen Alltagssituationen (U-Bahnfahren , Einkaufen, Zahnarzt, Frühstück) gezeigt, innerhalb derer die Kinder von mir direkt angesprochen werden. Dabei wird Bezug auf die bekannte Umwelt der Kinder genommen und durch Sprache ergänzt. Die Videos sind interaktiv angelegt und fordern die Kinder heraus, sich sprachlich dazu zu äußern oder auch Situationen nachzuspielen. So kann ein Problem im Alltag dargestellt werden und ein Lösungsangebot mit Eltern und Kindern entzwickelt und im Video vorgestellt werden. Die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Prozeß soll dabei gefördert werden. In anschließenden Spielen und Rollenspielen werden auch Situationen und Sprache eingeübt, die dazu anregen sollen, diese für den Spracherwerb einzubauen bzw. den Eltern eine Anleitung an die Hand zu geben, wie sie selbst spielerisch ihr Kind im Alltag fördern können. In den Lehrvideos werden die Kinder dazu angeregt, sich eine vermeintlich fremd erlebte Umwelt sprachlich anzueignen um diese als Teil der eigenen Erfahrungswelt zu betrachten. Nebenbei soll der direkte Umgang mit diesem Medium vermittelt werden, alternativ zum passiven Fernsehverhalten, indem Kinder direkten Einfluß ausüben können und direkt beteiligt werden. Sie erhalten die Möglichkeit selbst im Video zu agieren und sich dann betrachten zu können. Die Leinwandpräsentation der Videos grenzt den Unterricht gegenüber anderen üblichen KITA-Aktivitäten ab und erhöht die Attraktivität für die Eltern am Unterricht teilzunehmen. Es kann in der anschließenden Betrachtung zur besseren Selbstwahrnehmung von Kindern und Eltern führen. Die Videobeobachtung der Unterrichtssituation bietet darüber hinaus die Möglichkeit einer anschließenden Analyse gemeinsam mit Erziehern bzw. Eltern.
|
||||||||||||||
Kurdistan Kultur- und Hilfsverein e.V. Paul-Lincke-Ufer 44a, D-10999 Berlin - Kreuzberg | ||||||||||||||