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Newroz, der neue Tag, der den Widerstand gegen die Unterdrückung und Tyrannei symbolisiert, ist das Volksfest der Kurden. Newroz wird alljährlich am 21. März zum Frühlingsbeginn gefeiert und markiert einen hoffnungsvollen Neuanfang. Newroz gilt als Ausdruck der andauernd wachsenden Sehnsucht des kurdischen Volkes nach Frieden und Freiheit, nach einem menschenwürdigen Leben.
Wir wollen weder in unserem eigenen Land noch im Ausland als Flüchtlinge leben. Die friedliche Lösung der Kurden-Frage und ein gleichberechtigtes Leben miteinander in der Türkei sind möglich. Daher müssen die Waffen schweigen, damit der Vernunft siegt. Dies würde die Grundlagen eines Lebens in Demokratie, Freiheit und ziviler Normalität schaffen.
Die türkische Regierung setzt leider nicht auf friedliche Lösung, sie beharrt auf eine militärische Lösung. Dadurch wird die Freundschaftsbrücke zwischen Kurden und Türken absichtlich in Gefahr gebracht.
Wir appellieren als einer der größten Bündnis- und Wirtschaftspartner der Türkei gleichzeitig an die Bundesregierung, sich nicht nur mit Worten, sondern tatkräftig für eine friedliche Lösung einzusetzen; die Waffenlieferungen sowie jegliche wirtschaftliche Hilfe an die Türkei sofort einzustellen und für die Einleitung demokratischer Reformen auf die Türkei Druck auszuüben.
Wir haben den Krieg satt! Helfen Sie mit, daß unser Wunsch nach einer friedlichen und demokratischen Lösung der Kurden-Frage zur Wirklichkeit wird. Unterstützen Sie die Friedens- und Demokratiekräfte in der Türkei. Frieden ist Zukunft, Krieg ist Zerstörung!
Wir rufen alle friedliebenden humanistischen Menschen auf, die legitimen Forderungen des kurdischen Volkes nach Frieden und Freiheit zu unterstützen und an unseren Newroz-Veranstaltungen teilzunehmen.
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Am 16. März 1988 bombardierte das Saddam-Regime die südkurdische Stadt Halabja mit Giftgas. An der Herstellung der Anlagen und des Giftgases waren erwiesenermaßen deutsche Firmen beteiligt.
Das Schreckensregime des grausamen Diktators ist für die Menschen in Südkurdistan und der Region eine ständige Bedrohung. Nur durch die Präsenz der Schutzmacht USA konnte Saddam aus Südkurdistan herausgehalten werden und nur so war es möglich, trotz aller Widrigkeiten eine funktionierende demokratische Infrastruktur in Südkurdistan aufzubauen.
Doch Saddam ist nicht die einzige Bedrohung für Südkurdistan und die Region. Bereits vor Jahren ist die türkische Armee vom Norden her tief in das Territorium Südkurdistans eingedrungen, unter dem Vorwand, eine „Pufferzone" zum eigenen Schutz gegen die PKK zu schaffen. Nun steht die Türkei wieder bereit zur Invasion Südkurdistans, wieder unter zahlreichen fadenscheinigen und unhaltbaren Vorwänden. Was aber will die Türkei wirklich? Das türkische Regime will Südkurdistan besetzen, die bestehende Infrastruktur zerstören, seine Assimilationspolitik dort installieren, sich an den Bodenschätzen und dem Erdöl bereichern.
Die Bundesregierung hat sich deutlich gegen einen Krieg gegen den Irak positioniert. Die Friedensbewegung in Deutschland ist wieder erstarkt und geht gegen den Krieg auf die Straßen. Das ist sehr ehrenwert. Auch wir sind gegen den Krieg. Nicht zuletzt deswegen, weil die ersten Opfer wieder unschuldige kurdische Zivilisten sein werden. So wie vor 15 Jahren in Halabja. Die grausamen Bilder der qualvoll gestorbenen Kinder sind uns Kurden immer präsent.
Doch sei hier die Frage gestattet, welche Alternative die Bundesregierung und die Friedensbewegung gegen die Bedrohung Südkurdistans sowohl durch das Saddam-Regime, als auch durch das türkische Regime hat. Gegen diesen Krieg zu sein bedeutet nicht, für Frieden zu sein, denn in Südkurdistan gibt es keinen Frieden. Wo waren die Friedensaktivisten in den vergangenen 15 Jahren, als Saddam immer wieder Angriffe gegen Südkurdistan unternahm und die türkische Armee immer wieder über die Grenze flog und südkurdische Dörfer bombardierte?
Wir Kurden wollen keinen Krieg! Wir fordern aber eine Änderung des Status Quo!
Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre realistische friedliche und politische Alternative für Südkurdistan und für die Region vorzustellen!
Wir fordern die Türkei auf, ihre Invasionspläne aufzugeben und ihre Armee aus Südkurdistan zurückzuziehen!
Wir fordern die EU und ihre Mitglieder auf, Druck auf die Türkei auszuüben, damit sie ihre Invasionspläne aufgibt.
Nieder mit Saddam! Türkische Armee raus aus Kurdistan!
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KOMKAR - Verband der Vereine aus Kurdistan e. V.
Bunsenstr. 7; D-51145 Köln; Tel.: 02203-93 51 70; Fax: 02203-311 26, e-Mail:
The Kurdish community in Europe and their friends all over the world in great anxiety are following Turkey’s attempt and plans to disrupt and annihilate the Kurdish regime of selfrule, the institutions and infrastructure of the Kurdistan Regional Government and the democratic experiment in Iraqi Kurdistan in its entirety by reviving, in the course of the Iraq crisis, old Turkish hegemonial and expansionist designs. These Turkish intentions aim at the prevention of the emergence of a free, united, democratic and federalist Iraq.
The envisaged invasion of Iraqi Kurdistan by some 60 000 Turkish troops would inevitably lead to grave armed clashes within Iraqi Kurdistan. Furthermore, it would create considerable, dangerous and uncalculable regional tensions. This would dramatically add further to the destabilisation of the entire region.
The Kurdish community in Europe is expressively supporting the motion voted unanimously by the elected Kurdistan National Assembly (parliament) of the Kurdistan Region of Iraq, stipulating to reject and to resist any interference by outside regional forces.
We call upon the European and World community, to protect and support the democratic development in Iraqi Kurdistan being the nucleus and bright example for a future free and democratic Iraq. Europe and the World are called upon to stand against any Turkish intervention in Iraqi Kurdistan and to actually prevent it.
The Kurdish issue stands for one of the most important problems of the Near and Middle East. Without a peaceful and democratic solution within the framework of the right to self-determination within a federative Iraq, peace and stability of this region will continue to be at permanent risk.
TheKurdish community in Europe